Hyakkiyakō (百鬼夜行)
Der Nachtumzug der hundert Dämonen, ein legendärer Umzug, in dem zahllose Yokai durch die Dunkelheit marschieren und sowohl Schrecken als auch Ehrfurcht erregen.
Rokurokubi (ろくろ首)
Ein Yokai, der tagsüber normal erscheint, dessen Hals sich jedoch nachts unnatürlich verlängert. Häufig als Frau dargestellt, erzeugt seine sich dehnende Gestalt einen unheimlichen Anblick.
Shinigami (死神)
Der Gott oder Geist des Todes, der die Seelen ins Jenseits führt. In Japan, beeinflusst durch den Buddhismus, symbolisiert er den Kreislauf des Lebens und Schicksals, statt bloß Furcht zu verbreiten.
Kūko (空狐)
Ein Fuchs-Yokai, der mit geheimnisvoller Anmut über den Himmel streift. Wie der Wind erscheint und verschwindet er, oft als Vorbote von guten Omen oder als Warnung gesehen.
Tenko (天狐)
Ein legendärer Fuchsgeist aus Japan, dem nachgesagt wird, dass er tausende Jahre alt ist. Mit seinen übernatürlichen Kräften und seiner Hellseherei wird er manchmal als der göttliche neunschwänzige Fuchs verehrt.
Ōnyūdō (大入道)
Wörtlich „großer Priester“, dessen Erscheinung je nach Region variiert – von einer schattenhaften, undeutlichen Gestalt bis hin zu einem Riesen – und der oft als Vorbote von Unglück oder Krankheit gilt.
Kasha (火車)
Ein Yokai, von dem gesagt wird, dass er die Leichname von Übeltätern stiehlt. Er manifestiert sich als feuriger Wagen, geboren aus rachsüchtigen Geistern und dunklen Taten.
Aosagibi (青鷺火)
Eine geheimnisvolle blaue Flamme, die an einem riesigen Weidenbaum, bekannt als „Bakenyanagi“, beobachtet wird. An regnerischen Nächten soll diese unheimliche blaue Flamme Zuschauer ohnmächtig machen.
Ikiryō (生霊)
Der lebende Geist, der sich vom Körper löst und frei umherwandert. Er verkörpert die Vorstellung einer Seele, die sich außerhalb der physischen Hülle bewegt.
Ichimokuren (一目連)
Eine Gottheit, die über Wetter und Winde herrscht. In der Edo-Zeit wurde er verehrt, um Katastrophen auf See zu verhindern und Regen herbeizurufen.
Ittanmonmen (一反木綿)
Ein übernatürliches, stoffähnliches Wesen, das etwa 10 Meter lang und 30 Zentimeter breit ist und in den Abendstunden durch die Luft weht, um unachtsame Passanten anzugreifen.
Ippon-datara (一本だたら)
Ein einäugiger, einbeiniger Yokai, der an einen karikaturhaften Strommast erinnert, dem Augen und eine Nase zugeschrieben werden. Es heißt, dass er an schneereichen Tagen akrobatische Salti vollführt und dabei geheimnisvolle Fußspuren hinterlässt, ohne Menschen zu verletzen.
Uwan
Eine geisterhafte Erscheinung, die in der Nähe alter Tempel auftaucht und mit einem markanten „Uwan!“-Schrei die Menschen erschreckt. Wenn der Betroffene diesen Ruf nachahmt, verschwindet der Geist.
Ungai-kyō (雲外鏡)
Ein legendärer, spiegelartiger Yokai, von dem gesagt wird, dass er die wahre Natur der Dämonen offenbart. Man glaubt, dass das Erkennen der wahren Gestalt eines Wesens es zum Verschwinden bringt.
Enenra (煙々羅)
Ein Yokai, der aus wirbelndem Rauch besteht und verschiedene Formen annimmt. Manchmal erscheinen in seinen Rauchschwaden Gesichter, was zu seinem mysteriösen Wesen beiträgt.
Onibi (鬼火)
Eine geisterhafte, blassblaue Flamme, die durch die Dunkelheit treibt und an Friedhöfen, abgelegenen Orten oder in Bergen erscheint. Es heißt, sie sei die feurige Manifestation ruheloser Geister.
Karakasa Kozō (からかさ小僧)
Ein kleiner, verspielter Yokai, dargestellt als Kind mit einem einzigen Regenschirm und einem Bein, bekannt für seine schelmischen Streiche.
Gashadokuro (がしゃどくろ)
Ein gigantischer, skelettartiger Yokai, der aus den Knochen unbestatteter Leichname besteht und nachts umherwandert, während er mit klappernden Knochen jene verschlingt, denen er begegnet.
Kitsunebi (狐火)
Eine geheimnisvolle, laternenartige Flamme mit einem bläulichen Schimmer, die an Orten erscheint, an denen kein Feuer erwartet wird, und dann mysteriös verschwindet.
Kuzunoha (葛の葉)
Ein Fuchsgeist, dem nachgesagt wird, dass er die Mutter des berühmten Onmyōji Abe no Seimei ist, und der oft als weise und mystisch dargestellt wird.
Kuwazu Nyōbō (食わず女房)
Eine Legende über eine Braut, die behauptete, niemals zu essen, und schließlich als ein monströses Wesen mit einem riesigen, in ihren Haaren verborgenen Mund entlarvt wurde.
Chōchin Kozō (提灯小僧)
Ein kindlicher Yokai, der eine Laterne trägt. Er wird meist als etwa 12- bis 13-jähriger Junge dargestellt, mit einem leuchtend roten Gesicht, das an das Glühen eines Feuers erinnert.
Tsukumogami (付喪神)
Gegenstände, die nach vielen Jahren der Nutzung einen Geist zu erhalten scheinen. Man sagt, diese verzauberten Objekte werden lebendig und spielen manchmal Streiche.
Tsurubebi (釣瓶火)
Ein Phänomen, bei dem ein blau-weißer Feuerball – als der Geist eines Baumes gedeutet – von einem Ast an einem Bergpfad herabhängt und manchmal menschliche oder tierische Gesichter zeigt.
Tenka (天火/てんび/てんぴ)
Eine übernatürliche Flamme von enormer Größe, die wie eine Laterne vom Himmel fällt und, wenn sie ein Dach trifft, Feuer verursacht. In manchen Legenden erscheint sie auch als laute, fliegende Flamme am Sommerhimmel.
Nure Onna (濡女)
Ein meerbezogener Yokai, der oft als Frau mit stets nassen Haaren dargestellt wird und angeblich Menschen in Küstennähe angreift.
Nojuku-bi (野宿火)
Eine schlanke, umherziehende Flamme, die entlang von Landstraßen oder Bergpfaden erscheint, als hätte jemand ein Feuer entzündet, und dann plötzlich erlischt und wieder aufflackert.
Nodeppō (野鉄砲)
Ein Yokai, dem nachgesagt wird, dass er einem Tanuki, Eichhörnchen oder Gleithörnchen ähnelt und in den nördlichen Bergen lauert, um Menschen anzugreifen und ihr Blut zu saugen.
Kani-bōzu (蟹坊主)
Ein krabbenartiger Yokai, der mit Tempeln in Verbindung gebracht wird und angeblich umherstreift, um umherziehende Mönche mit Rätseln oder Fragen herauszufordern.
Basabasa (婆娑婆娑)
Ein vogelähnlicher Yokai mit einem leuchtend roten Kamm, der rote Flammen aus seinem Mund speit – Flammen, die jedoch nichts verbrennen, ähnlich dem Phänomen des Fuchsfeuers.
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